Getreu dem Motto «Es gibt keine alte Musik» interpretiert Die Freitagsakademie Werke aus verschiedenen Epochen.

Vermutlich war dem Hofkomponisten Johann Gottlieb Janitsch nicht bewusst, dass er eine der ersten bürgerlichen Konzertreihen ins Leben rief, als er ab 1736 die «Freitagsakademien» veranstaltete, bei denen sich die Berliner Gesellschaft zum gemeinsamen Musizieren traf. Die Freitagsakademien genossen einen ausgezeichneten Ruf und zogen viele Musiker unterschiedlichster Provenienz an.

Davon inspiriert wurde 1993 die «Freitagsakademie Bern gegründet und war damit das erste Barockensemble in der Schweizer Bundeshauptstadt. Blieb das Repertoire zunächst auf die «alten» Epochen beschränkt, so haben sich die dramaturgischen Konzeptionen im Laufe der Zeit aufgefächert, getreu dem künstlerischen Credo des Ensembles: «Es gibt keine alte Musik.» Vielmehr geht es darum, historische Musik auf historischen Instrumenten und in historischer Musizierpraxis von ihrem musealen Staub und der gebildeten Ehrfurcht zu befreien und zur Musik für die Gegenwart, zur packenden zeitgenössischen Kunst zu machen.

Suche nach neuen Wegen

So spielt das Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Katharina Suske die Musik vom 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert, jeweils auf Instrumenten der jeweiligen Epoche und in verschiedenen Besetzungen. Zu dem festen Kern von Musikern, unter anderem Leila Schayegh (Violine), Vital Julian Frey (Cembalo), Balasz Maté und Daniel Rosin (Violoncello), Jonathan Rubin (Laute), Jan Krigovsky (Violone), gesellen sich immer wieder nationale und internationale Freundinnen und Freunde, alle vom Forschergeist inspiriert, sodass unbekannte Werke und auch Kompositionen zeitgenössischer Tonsetzer zu Gehör gebracht werden. Zur ständigen Suche nach neuen Wegen der Annäherungen an die alte Musik gehört auch die regelmässige Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen anderen Sparten wie zum Beispiel dem (zeitgenössischem) Tanz, der bildendenden Kunst, der Literatur und dem Puppentheater.

Dieses Konzept findet grosses Echo und regen Zuspruch: Die Freitagsakademie ist mit ihren zahlreichen Konzerten und Aufnahmen seit Jahren vielbeachtet im schweizerischen und internationalen Musikgeschehen präsent. Neben Auftritten in allen grösseren Schweizer Städten führten und führen verschiedene Engagements die Freitagsakademie an europäische Festivals und nach Japan. Zahlreiche Konzertmitschnitte und Fernsehauftritte u. a. durch Radio SRF2, WDR und ARTE, verschiedene Opernproduktionen (u. a. G. F. Händel: «Acis und Galatea», Henry Purcell: «Dido und Aeneas» in Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Puppenspieler Neville Tranter) sowie verschiedene CDs legen Zeugnis von der vielfältigen Arbeit des Ensembles ab.

2012 erschienen u. a. beim bekannten Müchner Label Winter & Winter die 6 Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach («The Celebration»). Im neuen, von Produzent Stefan Winter kreierten, Format eines «Hörfilms» wurde die Einspielung von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen. Im Juni 2016 erschien ebenfalls bei Winter & Winter die Aufnahme der Klavierquintette von Mozart und Beethoven, für die das Ensemble den Diapason d’or erhielt. Seit 2002 hat die Freitagsakademie ihre eigene Konzertreihe. Nach 10 Jahren im Kunstmuseum Bern ist die Reihe nun im Grossen Saal des Konservatoriums Bern beheimatet.

 

Barockes Schlossfrühstück mit Die Freitagsakademie

Sonntag, 11. Juni 2017 im Schloss Schwarzenburg
ab 9.30 Uhr: Frühstücksbuffet
10.30 Uhr: Konzertbeginn
Tickets: Vorverkauf unter tipo.ch/klangantrisch CHF 25.– / Kinder bis 10 Jahre: 10.–